Urlaub in Seoul ist einfach klasse! Es gibt drei verschieden Wörter für Reis, die meisten Speisen sind „pikant“ und das beste im Frühling: die Kirschblüte hat voll eingeschlagen! Zwei Wochen bin ich in Korea und da vor allem in Seoul – über meine Erlebnisse berichte ich hier.
Es ist ein tolles Land mit gutem Essen und coolen Leuten. Fotos gibt es natürlich auch 🙂
Beyond Jetlag
Nach dem 10 Stunden Flug mit kaum Schlaf sind wir in Seoul angekommen. Die Reise war sehr anstrengend aber da wir in den Morgen hineingeflogen sind hatten wir einen sehr spannenden Sonnenaufgang – der ganze Himmel war im schönsten Orange gekleidet!
Im Gegensatz zu Österreich hatte es hier angenehme 18 Grad … dafür aber viel Smog. Wir haben uns als echte Österreicher eh gleich darüber beschwert, haben im Auto die Fenster hochgemacht und die Klimaanlage eingeschaltet 😉
Alles eine Nummer größer…
Nachdem ich bereits einmal in Korea war, war der Eindruck nicht mehr ganz so gewaltig. Nichtsdestotrotz fand ich es sehr beeindruckend wie sich Korea zeigt. Alles ist viel größer: Straßen unter vier Spuren sind Nebenstraßen, Hochhäuser sammeln sich wie Duplosteine an den Hängen und der Verkehr ist ein Monster – so viele Autos und Busse…
Entsprechend ist der Smog und die Luftqualität. Oft sieht man den Himmel kaum, weil es so grau ist, aber wenn es aufzieht, dann ist es sehr schön. Es ist aber nicht immer der Smog denn es kommt auch viel Wüstensand („Gelbe Winde“) von China rübergeweht… auch das trübt die Sicht.
Die U-Bahnen sind auch riesig… wo man in Wien überall in einer halben Stunde hinkommt, braucht man in Seoul mindestens eine Stunde. Die Ubahn-Stationen sind gleichzeitig Schutzbunker und das heißt, man muss erstmal vier Stöcke in die Tiefe um überhaupt zu den Zügen zu kommen. Die Linien sind auch ewig lange und von Station zu Station fährt man 5 Minuten oder länger.
Die Gebäude sind ebenso massiv – Einkaufszentren wechseln sich mit Bürogebäuden und ebenso großen Appartmentblöcken ab.
Essen ist SEEEEEHR wichtig
Erste, zweite und letzte Frage ist immer: „Hast du gegessen?“
Gott sei Dank ist das Essen richtig gut und genau so wie ich es mag: Gesund, leicht und scharf. Meistens Suppen und Fisch/Meeresfrüchte in irgendeiner Art und Weise. Algen gibt es getrocknet als Beilage zum Reis (sind schön salzig) bzw. in der Suppe – soll sehr gut bei Magenschmerzen oder Frauenbeschwerden sein!
Die Speisen kommen immer in mehreren Gängen und es gibt eine Vielzahl an Beilagen die sofort nachgefüllt werden wenn sie am schwinden sind… für geübte Aufesser wie wir sind, der reinste Horror ;)Beilagen sind fermentiert und eingelegt in entweder Chilli und Fischsauße oder in Sojasauce. Sehr gesund und tolle Vitamin- und Laktobakterien-Lieferanten!
In vielen Restaurants, genauso wie zu Hause, sitzt man am Boden auf kleinen Tischen. Die Schuhe werden vorher ausgezogen und in den guten Restaurants gibt es einen eigenen Schuhwender, der die Schuhe in die richtige Richtung dreht damit man beim Verlassen des Restaurants gleich reinschlupfen kann… hab ich leider nicht fotografiert weil ich mich nicht als Touri outen wollte… sagt der Europäer mit der riesen Nase!
Wenig Power-Sightseeing
Nachdem ich schon einmal in Korea war, gab es bei diesem Urlaub in Seoul ein weniger anstrengendes Programm. Ich begleite meine kleine Schwester auf ihrer Forschungsreise. Sie studiert Koreanologie und macht ihr Doktorat über Start-Ups und Social-Entreprises. Diesmal möchte sie mit Nordkoreanern sprechen, die in Südkorea ein Business gestartet haben (ist nicht so üblich).
Deshalb treffen wir oft Leute und Essen viel … auch nicht so schlecht 🙂
Ein wenig Touristenprogramm haben wir natürlich auch gemacht. So waren wir in Insadong, einem Künstlerviertel, wo es traditionelle koreanische Kunst zu bestaunen und zu kaufen gibt. Die Innenstadt ist sehr interessant und wir waren bei den alten Stadtmauern und einigen Schreinen – es sind meistens Nachbauten da der Koreakrieg alles platt machte!
Bewegliche Koreaner
Was ziemlich cool ist, ist dass die Koreaner bis ins hohe Alter schlank und fit sind. Das Sozialleben findet am Boden statt (Wohnungen sind klein daher wenig Platz für Möbel), gearbeitet wird in der Hocke und in jedem Park befinden sich Trainingsgeräte die gut genutzt werden – die Koreaner sind sehr gesundheitsbewusst und das merkt man!
Es gibt kaum übergewichtige oder unvitale Menschen. Seit dem letzten Koreabesuch sind Gyms und vor allem Personal-Training-Studios aus dem Boden geschossen. Überall kann man trainieren – hauptsächlich mit dem Körpergewicht aber immer mehr auch mit freien Gewichten. Kampfsport lernt man sowieso im zweijährigen Armeedienst.
Fazit: Urlaub in Seoul zahlt sich aus!
In Korea hat mich der Maßstab, das gute Essen und das Gesundheitsbewusstsein der Menschen am meisten beeindruckt. Der Verkehr, die Gebäude und die Menschenmassen sind alle eine oder zwei Nummern größer als bei uns.
Nichtsdestotrotz gibt es sehr schöne Ecken, es ist alles sehr sauber und ordentlich und die Menschen sind äußerst zuvorkommend. Ich schätze das gute und gesunde Essen obwohl es manchmal ein wenig zuviel scharf auf einmal ist.
Mir gefällt es sehr gut hier und nächste Woche haben wir noch ein paar coole Dinge geplant. Darüber gibt es dann einen zweiten Bericht 🙂
bleibt stark!
Euer Michael