Fitness-Schmiede.at

Detox & Superfoods: ungesünder als gedacht + heimische Alternativen

Detox & Superfoods: ungesünder als gedacht! Was sind heimische Alternativen?

Der Öko-Test untersuchte Superfoods und das Ergebnis ist erschreckend: Mehr als zwei Drittel der Produkte fallen durch, zwei müssen sogar aus dem Verkauf genommen werden. Auch Detox liegt derzeit im Trend und immer mehr Saftgeschäfte und Saftkuren kommen auf den Markt. Die Entgiftung des Körpers durch Säfte ist laut Ernährungsexperten aber nur „Illusion“.

Ist das also alles nur Marketingblabla? Oder steckt doch etwas hinter den gesundheitsfördernden Eigenschaften? Diesen Fragen gehe ich heute auf den Grund und hab dazu einige Quellen recherchiert. Heute erfährst du wichtige Hintergrundinformationen über Detox, Superfoods, Entschlackungen und Entgiftungen!

Warum braucht es Detox und Superfoods?

Das ist eine interessante Frage! Wenn du dir die Sprache ansiehst, die auf den Gesundheits- und Pflegeprodukten verwendet wird, dann ist nur allzu oft von „Repair, Detox, Anti-Etwas“ die Rede. Es wird ständig der Eindruck vermittelt, dass bei uns etwas nicht in Ordnung ist. Alles muss repariert, wiederhergestellt und in Ordnung gebracht werden.

Bewegung und Ernährung haben einen starken Einfluss auf unser Aussehen und unsere Gesundheit

Dabei ist „normal“ immer sehr relativ. Jeder Mensch ist anders… ja klar, 100x gehört aber doch nie verstanden. So ist zum Beispiel der Kalorienbedarf oder das Schlafbedürfnis bei jedem Menschen unterschiedlich hoch, die Haut braucht mal mehr, mal weniger Feuchtigkeit und sogar der Zyklus der Frau kann ca zwischen 20 und 40 Tagen liegen und muss nicht immer dem Standart-Monat entsprechen. Passt jedoch etwas nicht in diese Norm, dann wird „repariert“!

Ein weiterer Punkt ist die eigene Lebens- und Ernährungsweise, denn diese hat immensen Einfluss auf unser Aussehen, unsere Gesundheit und unsere Laune. Eine falsche Ernährung kann zu Schlappheit führen, man fühlt sich nicht wohl, bekommt nichts weiter und ist generell schlecht gelaunt. Auch das Hautbild wird durch die Ernährung und die Lebensart (Rauchen, Fortgehen wirkt sich negativ aus) mitbestimmt.

Das mit Detox und Superfoods wieder ausgleichen zu versuchen ist nicht nur kurzssichtig, sondern funktioniert auch nicht wie gewollt. Oft befinden sich viele Giftstoffe in diesen „Nahrungsergänzungsmittel“ und damit erreichst du nur das Gegenteil von dem, was du eigentlich wolltest!

Detox jeden Tag – Entgiften leicht gemacht!

Detox machst du schon von selbst! Jeden Tag mit deiner Leber und deinen Nieren! Detox-Säfte sind lecker und versorgen dich mit Vitaminen aber sie haben keinerlei entgiftende Wirkung.

Detox-Säfte haben nicht jene Wirkung wie oft geglaubt

Detox (auch bekannt unter „Entschlacken/ Entgiften) ist das neue Modewort – jede Zeitschrift, unzählige Blogger und sonstige Medien fahren auf der Gesundheitswelle. Versteh mich nicht falsch – ein stärkeres Bewusstsein gegenüber der eigenen Gesundheit ist absolut zu befürworten! Aber wie bei jedem Thema gibt es sehr viel Halbwissen oder auch geradewegs Blödsinn zu diesem Thema. Unschärfen bestehen sowohl in der Definition der Substanzen, die unter diese Schlacken fallen, als auch bezüglich der Maßnahmen, die als Entschlackung gelten sollen. Wirkungsweisen werden nicht geprüft, es wird das verbreitet was gerade „in“ ist und die Leute gerne lesen – manchmal werden aber auch Dinge publiziert, die so nicht stimmen… genau wie Detox durch Säfte!

Das bestätigen auch verschiedene Ernährungswissenschaftler wie etwa der Ernährungsmediziner Kurt Widhalm, Universitätsprofessor und Präsident des Akademischen Institutes für Ernährungsmedizin: „Detox ist kein Wundermittel und es ist eine Illusion, zu glauben, dem Körper gewisse Stoffe, die als Giftstoffe bezeichnet werden, durch Saftkuren entziehen zu können.“

Säfte alleine können dem Körper keine Gifte entziehen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es braucht immer einen Filter bzw. chemische Reaktionen um Stoffe zu entfernen oder zumindest umzuwandeln – die sogenannte Biotransformation. Der Körper hat dafür eigene Organe zur Verfügung nämlich Leber und Nieren. Diese sind imstande Gifte in adäquater Form zu entfernen „aber mit Säften allein gelingt das sicher nicht. Und man weiß auch nicht, welche Gifte hier wirklich entfernt werden sollen“, so Widhalm. Was die Säfte auf jeden Fall bringen können, ist mehr Bewusstsein für gesunde Ernährung in Form von Obst und Gemüse.

Merke:

Biotransformation ist ein Vorgang im Stoffwechsel von Lebewesen, bei welchen nicht ausscheidbare Stoffe durch chemische Prozesse in ausscheidbare Stoffe umgewandelt (=transformiert) werden.

Das ist nötig, denn während des physiologischen Stoffwechsels des Körpers fallen immer wieder Substanzen an, die nicht direkt über den Harn oder den Stuhl ausgeschieden werden können – diese sind meistens kaum bis gar nicht wasserlöslich. Darüber hinaus werden natürliche bzw. synthetisierte Fremdstoffe über die Nahrung aufgenommen wie etwa Medikamente, Drogen, Konservierungsmittel aber eben auch Pestizide, aromatische Mineralöle (MOAH) etc.

Eine größere Ansammlung dieser Substanzen im Körper wäre tödlich und daher wandeln Nieren und Leber diese Stoffe über die Biotransformation um, um diese Substanzen in eine ausscheidbare Form zu überführen.

Superfoods aus Übersee sind voll mit Giftstoffen und Pestiziden

Superfoods sind gar nicht so vitamin- und mineralstoffreich wie erhofft aber dafür oft stark schadstoffbelastet.

Superfoods enthalten oft Giftstoffe – auch Bioprodukte! Goji-Beeren und Chia-Samen vielen besonders negativ auf

Superfoods versprechen viel, doch auch hier stimmen die „Fakten“ oft nicht. So lassen sich die Wirkungsweisen bisher wenig bis gar nicht nachweisen. Die Produkte haben durchaus ihren Nährwert aber selbst die Hersteller sehen im Begriff Superfoods nur Marketingfloskeln. Chiasamen helfen angeblich gegen Blutzuckerstress und reduzieren das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Gojibeeren gelten als Anti-Aging-Mittel und Hanfsamen sollen Müdigkeit und Erschöpfung vertreiben.

Smoothies, Müslies und die Detox-Säfte werden mit Superfoods ergänzt um auch wirklich alles an „gesund“ herauszuholen. Viele Menschen tun das in der Annahme etwas für ihre Gesundheit zu tun – der Öko-Test kommt allerdings zu dem Ergebnis: stimmt nicht. Nicht nur, dass die teuren Superfoods gar nicht so vitamin- und mineralstoffreich sind wie erhofft, sie sind oft auch stark schadstoffbelastet.

Der Öko-Test kaufte insgesamt 22 Produkte und lies diese anschließend untersuchten. Das Ergebnis war überhaupt nicht zufriedenstellend: 2/3 der Produkte fallen mit „ungenügend“ oder „mangelhaft“ durch, zwei Produkte waren gar nicht verkehrsfähig aufgrund der hohen Pestizid-Belastung. Beim Test fielen vor allem Bio-Produkte negativ auf.

In vielen Superfoods wurde aber nicht nur Pestizide gefunden, sondern auch der Mückenschutz Diethyltoluamid (kurz DEET), aromatische Mineralöle (MOAH) und Schwermetalle wie das nierenschädliche Cadmium und Blei. Anbau- und Transportbedingungen sind gerade bei Überseeprodukten problematisch und alle Schadstoffe fallen darauf zurück. Feinstaub aus Verbrennungsmotoren, Abgase von Fabriken, Mückenschutz in (sub-) tropischen Gebieten, Smog, Verpackungen und Druckfarben führen zu dieser Schadstoffbelastung. Da kann noch so sehr biologisch angebaut werden – wenn das Umfeld nicht passt, dann wird auch das Produkt nicht „gesund“!

Die Folge sind Vergiftungserscheinungen, Störungen des Hormonhaushaltes, Depressionen, Schlafprobleme und dergleichen – nicht gerade das, was man haben möchte, wenn man sich mit Superfoods „extra-gesund“ ernährt.

Im Öko-Text kannst du nachlesen, welche Produkte genau betroffen sind. (Eine Auflistung würde den Rahmen dieses Artikels sprengen!)

Saisonal und regionale Alternativen zu Superfoods: gesünder und wesentlich unbedenklicher

Besser sind daher immer heimische Alternativen! Ich möchte jetzt kein Loblied darüber singen, dass bei uns alles so toll und schön und funkeln ist… ist es nicht… aber hier herrschen doch höhere Standards, es gibt nicht so viel Schwerindustrie, BIO wird ernst genommen und durch die Nähe kannst du dir auch immer ansehen wie produziert wird. Durch die kurzen Transportwege wird frisch geerntet und sonnengereifte Früchte haben immer mehr Nähr- und Inhaltstoffe als jene, die unreif abgepflückt wurden.

Die Saisonware versorgt dich zudem immer mit genau jenen Inhaltstoffen, die dein Körper gerade braucht: im Winter Lagergemüse, im Sommer frische Früchte. Damit du eine gute Übersicht bekommst, hier eine Liste von heimischen Alternativen zu Superfoods!

Heimische Alternative zu Chia-Samen

Chia-Samen ist eine Ölsaat und seit 2013 als neuartiges Lebensmittel zugelassen. Jedoch gibt es noch keinerlei Hinweise auf die Unbedenklichkeit von regelmäßigen Verzehr. Die maximale tägliche Aufnahme sollte nicht mehr als 15 Gramm betragen.

Als Alternative zu Chia-Samen kannst du auch Leinsamen dem Müsli oder Smoothie beifügen. Leinsamen enthalten ebenfalls viel Calcium und Eiweiß. Leinsamenöl/Leinöl hat ein besonders gutes Omega-3 Fettsäuren Verhältnis und daher auch als Alternative zu Fischkapseln geeignet. Doch Vorsicht – ein Esslöffel Leinsamenöl ist ok, mehr kann schnell abführend wirken!

Heimische Alternative zu Matcha

Matcha ist nichts anderes als ganz fein gemahlener Grüntee wobei der Unterschied zum Tee nur darin besteht, dass beim Matcha-Pulver das ganze Blatt verwendet wird. Matcha oder auch Grüntee werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt: Senkung des Blutdrucks, Cholesterienwerte verbessern, Stress reduzieren, Stoffwechsel verbessern und die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Heimische Kräutertees stehen dem nichts nach: Für die Verdauung hilft dir Löwenzahn– und Hagebuttentee, zur Beruhigung Kamillentee und gegen hohen Blutdruck trinkst du am besten Hagedorn.

Gute heimische Tees in Bio-Qualität kaufe ich gerne in den Bauernläden. Da gibt es nämlich Tees vom Kräuterhof Zach.

Heimische Alternative zu Goji-Beeren

Bocksdorn oder auch Goji-Beeren liefern viel Vitamin C sowie eine Menge an Mineralien und Spurenelemente. Leider kommen fast alle Goji-Beeren aus China und diese sind meist mit Schadstoffen und Pestiziden schwer belastet. Die regionale Alternative dazu wäre die scharze Johannisbeere – sie hat nicht nur (fast) die gleichen positiven Inhaltsstoffe, sondern auch wesentlich weniger Kalorien.

Heimische Alternative zu Acai-Beeren

Die Acai-Beere ist eigentlich ein Palmherz der Kohlpalme. Diese kommt aus dem Regenwald und bekommt man hier aufgrund der schlechten Transportfähigkeit hauptsächlich gefriergetrocknet, als Saft oder als Pulver. Der Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen ist sehr hoch, aber nicht höher als in vielen anderen bekannteren Früchten.

Beeren wie Heidelbeeren, Sauerkirschen, aber auch die Schwarze Johannisbeere sind daher gute Alternativen – sie enthalten ebenfalls sekundäre Pflanzenstoffe und sind reich an Proteinen, Calcium und Vitaminen.

Heimische Alternative zu Weizengras

Weizengras bekommt man meistens ist vor allem als Saft, Pulver oder Tablette. Es ist deshalb so beliebt, da es reich an Chlorophyll sein soll was wiederherum zur Entgiftung von krebserregenden Substanzen beitragen, die Wundheilung fördern und gut für die Verdauung sein kann. Chlorophyll steckt aber auch in heimischen Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl – dieses Gemüse isst man im Winter besonders gern.

Pro-Tipp: heimisches Gemüse der Saison (in ausreichender Menge) versorgt dich mit allen essentiellen Mikronährstoffen und Vitaminen!

in diesem Sinne

Bleib stark und ernähre dich ausgewogen!

Dein Michael

 

Passende Artikel zum Thema: