Eine 2-Tages Wanderung zur Sonnschienhütte als Alternative zum üblichen Polterabend in der Stadt? Ja gerne! Normalerweise brauche ich keinen Grund für eine Bergtour aber diesmal konnten wir zwei Dinge bestens miteinander verbinden: wandern und feiern!
Die Wanderkarte gezückt, eine schöne Gegend zum Wandern gesucht und bald fündig geworden: Die Hochschwabgruppe ist nur 2 Stunden von Wien entfernt und zur Sonnschienhütte lässt sich eine sehenswerte Runde gehen, denn den gleichen Weg rauf und runter zu wandern ist ein wenig langweilig! Und so ging es durch die Klamm über die Häuselalm, dem Sackwiesensee bis zur Sonnschienhütte und anschließend auf den großen Ebenstein!
Die Wanderung ist übrigens bestens geeignet für Gruppen mit gemischter Bergerfahrung – die Tour ist leicht aber konditionell nicht zu unterschätzen. Durch den Stop in der Hütte können die Bergfüchse noch einen Gipfel mitnehmen während die anderen ganz entspannt in der Hütte warten. Aufstieg zur Sonnschienhütte (1523m): ca 4 Stunden bei 700 Hm und zum Gipfel (Gr. Ebenstein: 2123m) ca 600 Hm in 2-3 Stunden.
Hier folgt die Detailbeschreibung und ganz am Ende habt ihr nochmal kurz und knackig alle relevanten Daten und Touren-Infos zum Ausdrucken und Mitnehmen!
Wanderung zur Sonnschienhütte – Schnelle Anfahrt
Von Wien ist es wirklich nicht weit – Fahrtzeit ca 2 Stunden. Wir sind ganz gemütlich um 8 Uhr Früh von Wien losgefahren und waren um 10h15 am Berg – der Zwischenstop zum Kaffeetanken musste sein! Man fährt bis Bruck an der Mur und dann das Tal über Unterdorf/Oberdorf und dann Unterort / Oberort in Richtung grüner See. Das ist ein bekannter Ausflugsort und daher gut beschildert.
Vor Ort gibt es einen großen Parkplatz mit Tourismus-Info, WC und Parkgebühr – 3 Euro für zwei Tage ist völlig ok wenn man an die überteuerten Parkhäuser in Wien denkt. Dafür steht das Auto gut und ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt – findet jeder (weil am Weg) und lässt die Rundtour über die Klamm zu!
2 Tages-Wanderung: Oberort – Häuselalm – Sonnschienhütte – Gr. Ebenstein – Grüner See
5 Mann, eine Mission: rauf auf den Gipfel und die bevorstehende Hochzeit feiern. Wir wollten schon am ersten Tag rauf auf den Gipfel, denn mich plagte die Sorge, dass wir am zweiten Tag zwar willig aber nicht fähig wären… kann schon sein, dass wir es mit der „Elektrolyt-Aufnahme in flüssiger Form“ etwas übertreiben werden hehe
Wir sind vom Parkplatz in Tragöß-Oberort (bei der Pfarrerlacke) gestartet und folgten der Menschenmasse, die sich zum grünen See weiterbewegte. Nach wenigen Metern bogen wir jedoch rechts ab und folgten dem Weg 837 durch den Moos-Wald zur Klamm. Die Abwechslung Wald – Klamm – Klammboden lässt den Stress des Alltags schnell vergessen und alle Sorgen lassen wir beim Auto zurück.
Der Weg durch die Klamm
Die Klamm ist kurz und knackig und am Weg nach oben hat man einen erstklassigen Blick auf das Meßnerinloch – ein Loch hoch oben in der Felswand. Es geht weiter durch die Klammböden, die ruhig von Bergen eingefasst, auf die Wanderer warten. Hier wird man so richtig von den Bergen willkommen geheißen!
Am Ende des letzten Klammboden geht es steil die Wand hoch, der Puls steigt zu Kopf und man erinnert sich daran, dass man die Woche davor vergessen hat zu trainieren. An diesem Weg entscheidet man sich auch ob man direkt zur Sonnschienhütte oder doch den Umweg über die Häuselalm gehen möchte. Für eine 2-Tages-Tour empfehle ich letzeres denn sonst ist man viel zu schnell oben angelangt. Der Umweg zahlt sich außerdem aus – eine schöne Strecke, beste Aussicht über den Bergkessel und relativ wenig Höhenmeter, die es noch zu bewältigen gillt.
Oben angelangt breitet sich die Klamm nochmal unter uns aus, wir machen ein schnelles Selfie (sonst war man nicht am Berg) und gehen dann weiter Richtung Häuselalm. Natürlich nahmen wir die Abkürzung über die Wiese und wateten feucht fröhlich durch einen richtigen Sumpf, der sich in der Almsenke der Sackwiesenalm gebildet hat.
Gewitter und Picknick auf der Sackwiesenalm
Das anschließende Picknick hat die müden Glieder wieder gestärkt und wir konnten schmausend gemütlich zuschauen wie die Gewitterwolken in unsere Richtung gezogen sind. Wir hatten die Wahl halb-satt zusammen zupacken und aufzubrechen oder lieber doch fertig zu essen und warten bis das Gewitter vorbeigezogen ist. Die Wahl war klar! Nichts stellt sich zwischen dem Nazgul und seine Beute!
Nach dem Platzregen kam der Hagel mit abschließendem Schnürlregen. Also Regensachen ausgepackt und aufgebrochen. Am Weg haben wir noch ein paar nasse Wanderer getroffen und so gesehen, hatten wir es ganz gut erwischt.
Auf dem Weg zur Sonnschienhütte kamen wir am Sackwiesensee vorbei aber nachdem das Gewitter immer näher kam und sich der Himmel nach wie vor auf uns vergoss, sind wir schnell weitergegangen. Normalerweise bietet sich hier eine Pause mit Fußbad im wärmsten Gebirgssee Österreichs an.
Wanderung zur Sonnschienhütte – Endlich am (Zwischen-) Ziel
Etappenziel war die Sonnenschienhütte wo wir übernachten wollten. Durch den Regen und das ausführliche Picknick waren wir etwas spät dran und nachdem die nächsten schwarzen Wolken in Anmarsch waren, haben wir die Gipfeltour auf den nächsten Morgen verschoben. Das heißt, eine halbe Stunde später saßen wir draußen in der Sonne, haben UNO gespielt und die bevorstehende Hochzeit gefeiert.
Der Schnapps in der Hütte (selbstgemacht!) kann sich sehen lassen und der Schweinsbraten war erstklassig. Die anderen Gäste kamen abwechselnd für eine Partie UNO zu uns vorbei und spätabends wurde musiziert. Eine Gitarre und viel Bier sorgen für erstklassige Musik – zusammen mit dem Wirten haben wir einige Klassiker aufgespielt. Durch die raue Bergluft war unser Hals ganz wund also mussten wir, wohl oder übel, noch mehr ölen bis wir dann satt und müde vom Tag ins Bett gefallen sind.
Am nächsten Tag hat uns die Morgensonne sanft aus dem Bett geschmissen und der Gipfel nach uns gerufen. Die 4 Parkemed hätte ich im Tal lassen können denn der Schnapps war wohl wirklich erstklassig.
Herrliche Aussicht am kleinen und großen Ebenstein (2123m)
Der Gipfel lag beim Frühstück im schönsten Sonnenschein und daher war es nicht überraschend, dass wir ab ca Mitte des Weges durch ein dichtes Nebelfeld mussten. Die Sichtweite betrug 30m und die Schneefelder haben ihr übriges zu einer gespenstisch-ruhigen Atmosphäre beigetragen. Der Gipfel war voll mit Schnee – das war einerseits gut, denn man konnte den Schnee gut für den Auf- und Abstieg nutzen, allerdings war es auch gefährlich weil extrem rutschig da wo der Schnee sehr flach war.
Die Aussicht vom Gipfel ist wohl beeindruckend (denke ich) – das Einzige, das wir gesehen haben, war das Gipfelkreuz. Der Rest lag in einer dicken Wolkendecke, die sich erst dann gelöst hat, als wir fast unten waren…. klarer Fall von „Pech gehabt“!
In 2 1/2 Stunden waren wir wieder bei der Hütte angekommen – durch den Schnee konnte man die Steilhänge runterrennen (sorgt für geniale Slo-Mo Videos ;)) und so konnten wir gegen Mittag mit dem eigentlichen Abstieg beginnen.
Russenstraße und grüner See
Über die Russenstraße geht es über sanfte Serpentinen nach unten. Das ist angenehmer für die Knie als andere Wege und nach ca 3 Stunden waren wir auch unten beim grünen See. Die Strecke ab Jassing zieht sich ein wenig – man geht 45min. fast gerade das Tal entlang was eine gewisse Hatscherei darstellt.
Der grüne See folgt am Fuße und sieht von der Ferne wirklich toll aus. Aus der Nähe erkennt man das Algenproblem leider sehr gut und von der ursprünglich schönen Farbe ist nicht mehr viel über. Der See ist eigentlich schön gelegen – durch die Lage ist es fast windstill, durch den fehlenden Zufluss wird auch kein Sediment aufgewirbelt und das ergibt eine herrliche Blicktiefe. Tauchen und Schwimmen wurde kürzlich erst verboten damit der See sich erholen kann.
Am grünen See sieht man auch Leute Eis-schleckend in Flip-Flops und Sandalen – die Zivilisation hat uns wieder … schade eigentlich. Am Berg denke ich mir oft: warum mache ich das nicht jedes Wochenende?
Doch dann unten im Tal hat mich der Alltag wieder fest im Griff und hinzu kommen all die Dinge, die noch erledigt gehören… tja, bis zum nächsten Mal am Berg!
Dein Michael
Kurzbeschreibung: Wanderung zur Sonnschienhütte über die Klamm
Charakter: gemütliche 2-Tagestour, Kondition nötig aber auch für Anfänger schaffbar! Gute Etappen-Aufteilung möglich.
Wegbeschaffenheit: Nicht ausgesetzt, ein wenig Klettern ist teilweise nötig, sonst Wald-, Forst- und Schotterwege
Dauer: Parkplatz – Sonnschienhütte über Häuselalm ca 4h, Sonnschienhütte – Gr. Ebenstein und zurück ca 3h, Abstieg Sonnenschienhütte – Parkplatz ca 3h.
Anreise: Von Bruck an der Mur kommend, der Straße folgen bis nach Tragöß-Oberort. Dort ist eine T-Kreuzung wo man links Richtung grüner See fährt (gut beschildert). Parken kann man beim (gebührenpflichtigen) Pfarrerteich (€3,00 Stand 2016).
Route: Start ist beim Parkplatz beim Pfarrerteich – folge dem Weg 837 durch die Klamm – nach der Klamm folgt eine Hochalm inkl. Abzweigung – weiter Richtung Häuslalm und von dort Richtung Sonnschienhütte – diese Hütte ist Ausgangspunkt/Rastpunkt vor dem kl. und gr. Ebenstein – über Russenstraße und Grüner See wieder zurück zum Pfarrerteich
Weitere Infos inklusive Höhenprofil auf Bergfex.at
Zum Schluss gibt es noch ein paar Impressionen und Fotos von der Wandertour:
Hallo Michael,
habe mir gestern noch den Quelltext des Artikel angesehen weil es mich interessiert hatte, wie so ein Bild in den Artikel gelangen kann.
Laut Quelltext war da kein Link zur Sonnschienhütte, sondern es wurde eine Bilddatei vom übernommen Text mit kopiert und im eigenen Blog eingebunden!
Naja – dadurch ändert sich meine Meinung über deine Homepage doch sehr stark, wünsche aber weiterhin viel Erfolg mit der Homepage!
Hallo Robert,
habs auch gesehen und schon geändert. Ich füge manchmal Texte von anderen Seiten als Platzhalter ein um erstmal eine Artikel-Struktur zu bekommen und sie dann mit eigenen Worten auszufüllen/zu ersetzen. Das ist nötig, weil sich die Erstellung von manchen Artikeln über 1-2 Wochen zieht und ich sonst gute Ideen vergesse. In den Artikel floss viel Herzblut und Arbeit – ich glaube, das kann man auch sehen und lesen…
Hallo,
netter Blogeintrag und eine wirklich gute Idee für eine Polter-Veranstaltung!
Leider werden die Fotos erst nach einer Aktualisierung der Seite angezeigt, etwas komisch ist dabei auch ein eingefügtes Bild in der Kurzbeschreibung der Wanderung, welches auf eine Copyright-Verletzung hinweist.
Trotzdem ein gelungener Artikel auf ihrer Seite!
Hallo Robert,
danke für deinen Hinweis – habs mir angesehen und da hat wer einen Link zur Sonnschienhütte in ein Bild umgewandelt. Warum ist mir allerdings unklar.
Copyright-Verletzungen oder Hotlinking kam hier nicht vor… ich habe ein paar Informationen, dh einen Satz zur Anfahrt übernommen weil vergessen umzuschreiben – aber ob eine Wegbeschreibung, mit Aneinanderreihen von Wörtern, unter ein Copyright fällt, bleibt jedem selbst überlassen.
Danke jedenfalls für das Kommentar!
liebe Grüße
Michael