Seoul Urlaub am besten im Frühling denn da ist die beste Zeit um die Kirschblüte in ihre schönsten Pracht zu erleben. Auch in der zweiten Woche hatten wir viel erlebt: eine Lebensmittelvergiftung, Fasten zu Ostern, Besuch der KBS-TV-Station, Sightseeing und Ausflug in den Osten zur Quelle der drei Flüsse….
Meine kleine Schwester und ich sind nach Südkorea gefahren um zu Urlauben und Material für ihre Doktorarbeit zu sammeln. Hier berichte ich über unsere Erlebnisse… Bilder sind natürlich wieder dabei 🙂
Ostern in Korea
Kurz vor Ostern hat uns eine Streetfood-Session ordentlich auf die Matte gehauen. Es war eine lange Nacht denn das vormals leckere Hühnchen wollte Häppchenweise auf dem falschen Weg wieder heraus. Diese Lebensmittelvergiftung war sehr unangenehm und hat uns für einen vollen Tag außer Gefecht gesetzt – das war im Endeffekt vielleicht auch gar nicht so schlecht denn so haben wir einmal ein wenig Pause gemacht!
Anschließend stand Ostern schon von der Türe. Korea ist sehr christlich geprägt und es gibt viele Kirchen. Keine klassischen wie bei uns sondern moderne Glasbauten und der Gottesdienst war mehr eine Vorführung. Es wurde nur ein Lied gemeinsam gesungen und der Rest wurde vorgetragen – typisch koreanisch, d.h. auf sehr hohem Niveau mit Orchester und Chor.
Es gab auch Simultanübersetzung für die Ösi-Gäste was recht hilfreich war weil mein Koreanisch geht über „Danke“ und „Bier bitte“ nicht hinaus.
KBS TV-Station
Bei der Oster-Messe haben wir eine Sprecherin des KBS News Senders kennen gelernt und sie hat uns dankenswerterweise in die Station eingeladen und uns eine Führung gegeben.
Das war ziemlich genial. Sowas kennt man nur aus den Serien und Shows! Wir waren zuerst in der Radio-Station wo sie uns „viele sehr berühmte Menschen“ vorgestellt hat… tja, irgendwelche Koreaner halt 😉 Sie waren sehr nett und wir haben versprochen ab jetzt nur noch KBS-Radio zu hören.
Danach gings weiter in den nächsten Stock wo die TV-Produktionen stattfinden. Ihre Kollegen hat man sofort erkannt: alles sehr attraktive Frauen und Männer. Gut, dass wir halbwegs herausgeputzt waren. Obwohl, so elegant wie die Koreaner sind, ist man da immer irgendwie underdressed!
So etwas ist mal etwas anderes als die üblichen Museen und Schloss-Besuche und ich bin sehr glücklich, das erlebt haben zu dürfen!
Endlich Sightseeing – endlich Seoul Urlaub
Am Dienstag war meine Schwester beschäftigt und so dachte ich mir: jetzt wird es Zeit – ich sollte endlich mal ein paar Touri-Fotos schießen und Paläste anschauen… tja, denkste!
- Palast: Closed on Tuesdays
- Palast: Closed on Tuesday
ah, kein Problem… gibt ja noch Tempel… closed on Tuesdays pfffff
Also habe ich das gemacht was immer so in den Touristenführern steht: „Take a lovely stroll through the ancient Hanok Village„. Der „gemütliche Spaziergang“ endet halt bei mir immer in einem Gewaltmarsch durch die City… ich hätte echt einen Schrittzähler verwenden sollen damit diese Rekorde für die Nachwelt aufgezeichnet worden wären.
Es war trotzdem sehr interessant. In diesem Hanok Village wurden traditionelle koreanische Häuser hergerichtet und modern eingerichtet. Darin befinden sich Privatwohnungen oder auch recht viele Gästehäuser. Das ganze Viertel ist sehr atmosphärisch und verstrahlt einen sympathischen Charme. Korea ist üblicherweise sehr modern und diese Mischung aus Tradition und Moderne wurde sehr gekonnt in Szene gesetzt.
Anschließend bin ich noch den schönen Fluss in der Innenstadt „Cheonggyecheon“ entlang gegangen. Der war früher mit einer Autobahn überbaut und wurde im Zuge einer Umstrukturierung wieder freigelegt und als Naherholungsgebiet gestaltet. Er liegt sehr schön mitten in der City und ist gesäumt von Bäumen, Wasserfällen und Bänken zum ausruhen der rauchenden Füße.
Quelle der drei Flüsse
In den letzten zwei Tagen ging es noch in den Osten von Seoul zur „Quelle der drei Meere“. Das ist die einzige Quelle, die in drei verschiedene Meere fließt und dort gibt es ein christliches Resort mit dem amerikanischen Pastor Ben Torrey. Diesen wollte meine Schwester sprechen da er Projekte zur Vorbereitung der Wiedervereinigung mit Nordkorea organisiert.
Der Weg dorthin führte uns in die Berge und wo Seoul schon im schönsten Frühlingskleid auftrat wartete dort Schnee und Kälte auf uns. Beste Voraussetzungen wenn man schon verkühlt ist. Die Vegetation ist ziemlich ähnlich wie bei uns… nur mit mehr Asiaten dazwischen halt.
Das Resort ist weniger ein Hotel sondern mehr ein Ort zum Nachdenken und Beten. Man muss auch das Handy beim Anreisen abgeben und man kann bestens Abschalten. Das Essen ist einfach aber lecker und man bemerkt, dass man eigentlich gar nicht so viel braucht zum leben um glücklich zu sein!
Fazit: Ein Seoul-Urlaub ist auf jeden Fall zu empfehlen!
Wir haben eine tolle Zeit gehabt, viel erlebt, interessante Leute kennen gelernt und das typische Korea kennen gelernt. Ich bin schon viel gereist deswegen schätze ich es sehr wenn man das Land aus der Einheimischen-Perspektive kennenlernt und nicht nur das hochpolierte, künstliche touristische Land.
Die Menschen sind dort sehr freundlich, zuvorkommend und elegant. Man kann sich dort mit Hemden und Hosen einkleiden und daheim alle alt aussehen lassen … das einzige Problem ist nur wenn man viel trainiert denn die Hemden gibts nur bis „Medium“ was in Korea schon XL ist ;))
Euer Michael
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