Was ist die richtige Trainingslänge: 60, 30, 20 oder gar nur 10 min?

By Michael 9 Jahren ago1 Comment
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Zeit ist Geld

„Zeit ist Geld“ und in diesen Tagen ist jeder im Stress: Alltagsstress, Freizeitstress, Arbeitsstress… Zeit für Training hat man da keine. Ist doch klar, dass die Fitness-Center reagieren und entsprechend ihr Angebot anpassen. Da wird mit immer weniger Zeit fürs Training geworben: Bei den einen reichen 30min, bei anderen bloß nur noch 20min und bei einigen braucht man sogar nur 2x10min pro Woche für die perfekte Sommer-Beach-Figur!

Alles cool oder kompletter Blödsinn?

Weder noch: es ist nicht alles schwarz und weiß und gerade beim Training gibt es viele Graubereiche, das heißt: es kommt drauf an!

Das viele Sitzen vom Joe Average

Zuerst sollte man mal die Relation herstellen: die meisten Menschen in Europa arbeiten in einem Dienstleistungsbetrieb wo der Arbeitsalltag von sitzender Tätigkeit geprägt ist. Man sitzt also 40 Stunden im Job, sitzt in der Ubahn, sitzt zu Hause vor dem Fernseher oder sitzt bei Freunden und Verwandten.

Möchte man beispielsweise im Wartezimmer vom Arzt oder in der Bank lieber stehen, dann werden die Leute nervös und fragen ob man sich nicht setzen möchte…

Mein Punkt ist der: In der breiten Masse sind wir keine Hochleistungsathleten, keine Astronauten oder sonstigen extrem fitten Menschen sondern ganz normal! Wir sollten daher auch „normal“ trainieren und uns normal bewegen!

Kein spezielles Training sondern das Passende!

Ruderbewegung als Anti-Sitzübung

Ruderbewegung als Anti-Sitzübung

Powerplate-Training hat seinen Ursprung in der Raumfahrt, EMS-Training im Hochleistungssport, Miss-Sporty benutzt auch ähnliche Maschinen um die Muskelanspannung zu erhöhen. Diese Trainingskonzepte sind per se nicht schlecht nur wurden sie für spezielle Anforderungen entwickelt!

Bereits fitte und sportliche Menschen wurden auf diese Art trainiert um die letzten 10% Leistung zu aktivieren. Da geht es aber nur noch um Feintuning im Spitzensport und nicht um Bewegung als Ausgleich zum Alltag!

Training mit schweren Gewichten stärkt nicht nur die Muskeln sondern auch die Sehnen und Knochen. Das fehlt zum Beispiel komplett beim EMS Training da dort rein die Muskeln trainiert werden. Das sieht kosmetisch gut aus aber bringt wenig wenn man stärker werden will oder Osteoporose verbeugen möchte.

Auch Power-Plate und das Miss-Sporty Trainingskonzept ist schnell unzureichend da die instabilen Untergründe nicht so viel Gewicht zulassen wie nötig wären um Muskeln konsequent aufzubauen.

Die richtige Trainingslänge

Bitte versteht mich nicht falsch – ich möchte hier nicht die verschiedenen Trainingskonzepte schlecht machen sondern bloß in Relation zum Alltag stellen. Jedes dieser Konzepte hat seine Berechtigung aber man sollte es nicht rein aus „Zeitersparnis“ machen.

Anfängliche Erfolge stellen sich rasch ein da die grundsätzlichen Prinzipien eines Trainingsplan nicht beachtet werden. Dadurch ist ein gleichbleibender Fortschritt nur sehr schwer möglich und in diesem Fall trainiert man nicht sondern bewegt sich bloß!

Richtiges Krafttraining hat ungemein viele Vorteile für die Gesundheit: Neben Muskeln, Sehnen und Knochen profitieren auch das zentrale Nervensystem, die Abwehrkräfte, Zucker und Fett kann man besser vertragen, der Stoffwechsel wird beschleunigt, man ist fitter und fröhlicher und hat viel mehr Selbstvertrauen.

Wichtig ist daher Bewegung in den Arbeits-Alltag einzubauen! 3x pro Woche für 60min Sport ist zu wenig wenn man sonst 60+ Stunden sitzt.

Als geeignete Trainingslänge pro Einheit gelten 60-90min. Geh rein, mach es fertig, geh raus! Ich empfehle für Anfänger bis Fortgeschrittene 3-4 Einheiten pro Woche Krafttraining und an trainingsfreien Tagen extensive Bewegung wie Spazierengehen, Wandern, Radfahren, Schwimmen, Einkaufen oder sonst was leichtes….

Unser Körper: ein Konto für die Gesundheit

Auch im Alter fit und vital sein für mehr Lebensqualität

Auch im Alter fit und vital sein für mehr Lebensqualität

Warum eigentlich die viele Bewegung? Über dieses Thema habe ich schon einen eigenen Artikel (Unser Körper: ein Konto für die Gesundheit) geschrieben: jedes bisschen Bewegung, jede gute Nahrung und alles Gute was ich meinen Körper tue wird auf mein „Gesundheitskonto“ eingezahlt.

Wenn ich krank oder alt werde, dann macht sich ein dickes Konto bezahlt… man ist generell weniger krank, erholt sich schneller und besser von Krankheiten/Verletzungen und hat es auch im Alter leichter. Das ist es doch wert, oder?

Der Körper macht auch das immer besser was er ständig macht: sitzt du viel so wird das sitzen optimiert. Alles kein Problem solange du nicht plötzlich hocken, laufen oder schleppen musst!

Fazit

Eigentlich ist es eine Milchmädchenrechnung: 40h Job + ca 20h Fernsehen/PC/Handy daheim + Transportfahrten + ev. schlafen in Embryos-Stellung (gilt auch als sitzen) und dann sollen 2×10, 2×20 oder 2x30min pro Woche Sport reichen?!?!

Wer das denkt, betrügt sich nur selber…. Trainier lieber so wie es deinen Anforderungen entspricht. Du sitzt viel? Dann mach Anti-Sitz-Übungen und beweg dich wo es geht. Du bückst dich viel? Dann stärke deinen Rücken und gewöhn dir das richtige Heben an. Jeder sollte das machen, was er braucht und nicht das was andere verkaufen wollen!

Denk darüber nach und sag mir in einem Kommentar wie du darüber denkst!

Bleib stark!

Dein Michael

 

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 Michael

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Michael Fenböck ist Fitness-Trainer und Gründer von Fitness-Schmiede.at, begeisteter Blogger und seit vielen Jahren leidenschaftlicher Kraftsportler. Hier erfährst du mehr über ihn: Meine Geschichte

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